Sechs Wochen nach dem offiziellen Kinostart konnte sich das Freiberger Kinopolis doch noch dazu durchringen »Sweeney Todd« zu zeigen. Hier ist mein Eindruck:
Zum Inhalt
Es handelt sich um die Verfilmung eines Broadway-Musicals und erzählt von dem Barbier Benjamin Barker (Johnny Depp), der nach fünfzehn Jahren Gefangenschaft als Sweeney Todd nach London zurückkehrt, um sich an Richter Turpin (Alan Rickman) zu rächen, der ihn ins Gefängnis gebracht hat, und Barkers Frau vergewaltigte. Auf seiner Reise lernt er den jungen und naiven Anthony (Jamie Campbell Bower) kennen, der sich in Johanna (Jayne Wisener) verliebt – Barkers Tochter und nun Richter Turpins Mündel. Todd sucht seinen alten Barbiershop in der Fleet Street auf und trifft dort auf Mrs. Lovett (Helena Bonham Carter), die in ihrem Laden »die schlechtesten Pasteten in London« verkauft. Als Todd von ihr erfährt, dass seine Frau sich nach seiner Gefangennahme vergiftet hat und sich seine Tochter nun in der Obhut seines Erzfeindes befindet, beschließt er sich an Turpin zu rächen.
Zu seinem Glück ist Richter Turpin auch tatsächlich der erste Kunde, den er in seinem Barbiersalon begrüßen kann. Doch bevor er den tödlichen Schnitt setzen kann, platzt Anthony herein. Wütend und frustiert beschließt Todd, sich von nun an an der gesamten Menschheit zu rächen («Alle haben es verdient zu sterben«) und heckt mit Mrs. Lovett einen teuflischen Plan aus, der nicht nur Todds Mordlust befriedigt sondern auch ihr Problem löst, dass sie so schwer an Fleisch für ihre Pasteten kommt…
Bewertung
Das bereits eingespielte Team Tim Burton / Johnny Depp konnte wieder einmal zeigen, was es kann. »Sweeney Todd« überzeugt durch seinen rabenschwarzen Humor, die schauspielerischen Qualitäten seiner Hauptdarsteller und nicht zuletzt sein Burton-typisches morbides Setdesign (Oscar für Art Direction). Erfreulich war auch, dass die Gesangseinlagen (es handelt sich wie gesagt um eine Musical-Verfilmung) nicht synchronisiert sondern nur untertitelt wurden – andernfalls hätten sich einem vermutlich die Fußnägel aufgerollt. Allerdings stellt sich die Frage, warum nicht das gleiche auch mit dem Rest des Films gemacht wurde; insbesondere bei Johnny Depp fällt der plötzliche Wechsel der Stimme unangenehm auf.
»Sweeney Todd« ist für alle Burton- und Depp-Fans ein Muss. Wem »Sleepy Hollow«, »From Hell« oder »Corpse Bride« gefallen haben, kommt hier voll auf seine Kosten. Von mir: 4 von 5 Sternen.